 |
 |
Bestellen |
 |
|
 |
|
 |
Preis 25,00 incl. MWSt/Porto/Verpackung lieferbar: sofort
|
...
bestellen |
 | |
|

 |
So funktioniert die Einspritzung / Einspritzanlage |
|
|
 |
|
Du kannst dir eine Einspritzung
vorstellen wie einen Gartenschlauch, der am Ende ein Ventil hat. Du drehst am
Wasserhahn und im Schlauch baut sich Druck auf. Noch bleibt alles trocken. Erst
wenn du das Ventil öffnest, spritzt Wasser heraus. Wenn der Boden sehr
trocken ist, läßt du es länger auf, wenn er nur wenig Wasser
braucht, machst du es früher wieder zu. Deine Augen sind die Sensoren, die
erkennen, wie feucht der Boden ist. Dein Gehirn koordiniert das Ganze.
Im
Grunde genommen beschreibt das schon die Komponenten und Funktion einer
Einspritzung. Eine starke Benzinpumpe erzeugt einen konstanten Druck. Über
eine Leitung geht es direkt weiter zur Einspritzdüse. Ein Magnetventil in
der Düse, das von der ECU (Electronic Control Unit - auch Steuergerät
genannt) gesteuert wird, öffnet und schließt sich im Takt des Motors.
Die Information, die noch benötigt wird, ist die erforderliche Spritmenge.
Sie hängt vor allem davon ab, wieviel Luft angesaugt wird. Das läßt
sich aber recht einfach am Öffnungswinkel der Drosselklappe erkennen. Ein
Poti (Drosselklappensensor) an der Welle der Drosselklappe gibt ein Signal ans
Steuergerät. Dieses öffnet daraufhin die Einspritzdüse für
einen kürzeren oder längeren Zeitraum. Die austretende Spritmenge wird
dabei durch die Öffnungsdauer des Ventils bestimmt. Der passende Wert ist
im Kennfeld (Mapping) der ECU gespeichert. Damit kann man einen Motor schon
laufen lassen. Zwar noch nicht ganz sauber, aber er läuft.
Um die
genaue Einspritzmenge zu ermitteln, erhält das Steuergerät ein paar
zusätzliche Daten: Weil kalte Luft eine höhere Dichte als warme hat,
meldet ein Lufttemperatursensor die Werte an die ECU. Bei kalter Luft wird die
Einspritzmenge erhöht, bei warmer Luft reduziert.
Ein kalter Motor braucht während der Warmlaufphase ein fetteres
Gemisch als ein Motor, der seine Betriebstemperatur erreicht hat. Deswegen überwacht
ein weiterer Sensor die Temperatur des Kühlwassers
Auch der
Luftdruck spielt eine Rolle. Je höher er ist, umso höher ist die
Dichte der Luft und die Menge des benötigten Benzins. In der Regel sitzt
der Luftdruckfühler in der Airbox. So kann er bei Ram-Air Systemen auch den
Staudruck erkennen. Besonders wichtig wird er, wenn der Motor in großer Höhe
mit entsprechend geringer Luftdichte läuft. Wer mal mit einem Vergasermotor
über Alpenpässe gefahren ist, weiß, wieviel Leistung man dort
durch Überfettung verlieren kann.
Dann haben wir noch die
Lambdasonde. Sie dient als Kontrollinstanz, sitzt im Auspuff und erkennt am
Anteil des unverbrannten Sauerstoffs im Abgas die Gemischzusammensetzung. Ein
hoher Sauerstoffgehalt weist auf ein mageres Gemisch hin, ein niedriger auf ein
fettes. Mit ihrer Hilfe kann die ECU Fehler im Mapping bis zu einem gewissen
Grade ausgleichen. Daß die Lambdasonde in aller Regel mißbräuchlich
eingesetzt wird, liegt nicht an ihr. Dazu später mehr. Zu guter Letzt benötigt
das Steuergerät Informationen, um den richtigen Zeitpunkt für das
Einspritzsignal zu finden. Dafür sorgt ein Geber auf der Kurbelwelle, der
gleichzeitig für den Zündzeitpunkt zuständig ist. Weil ein
Viertakter nur jede zweite Umdrehung ansaugt, sitzt ein weiterer Geber auf der
Nockenwelle und verhindert, daß die Düse sich im falschen Takt öffnet.
Das wars eigentlich schon.
Aktuelle Motorräder müssen für die Erteilung der
allgemeinen Betriebserlaubnis eine Abgasmessung durchlaufen, bei der sie in
mehreren Zyklen auf bis zu 120 Km/h beschleunigt werden. Die vorgeschriebenen
Grenzwerte lassen sich nur mit Hilfe eines Katalysators einhalten. Der braucht
wiederum ein bestimmtes Benzin-Luft Gemisch, um effektiv arbeiten zu können.
Dieses ist als Lambda 1 definiert. Das Gewichtsverhältnis von Luft zu
Benzin beträgt 14,7 zu 1. Nur in einem schmalen Fenster (Lambda 0,97 bis
1,03 / das entspricht 3 %) um diesen Wert kann der Kat seine Aufgabe erfüllen
und die Schadstoffe im Abgas weitgehend neutralisieren. Die Lambdasonde hat die
Aufgabe, dieses Verhältnis zu überwachen. Das hört sich erstmal
gut an. Der Motor erreicht mit Lambda 1 aber nicht seine volle Leistung. Sie könnte
ca. 5% höher liegen, wenn das Gemisch 15% fetter (Lambda 0,85) wäre.
Leider steigt auch der Anteil an Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoffen (HC)
im Abgas stark an.
Interessant ist das Thema aber nicht nur für
den leistungshungrigen Umweltsünder, sondern auch für den Spritsparer.
Selbst Lambda 1 ist nämlich für die optimale Ausnutzung des Benzins
immer noch zu fett. Ein Motor kann bis zu 20% (Lambda 1,2) magerer laufen, ohne
allzuviel Leistung zu verlieren. Der Verbrauch sinkt um ca. 10 %. Natürlich
gibt es auch diesesmal einen Haken. Der Ausstoß von Stickoxiden (NOx) erhöht
sich. Dafür verringert sich aber der CO2 Ausstoß analog zum
niedrigeren Spritverbrauch und das wäre wiederum ein löblicher Beitrag
zur Reduzierung der Erderwärmung. Das gesparte Benzin solltest du schonmal
für deine Enkel bunkern. Die werden auch im Winter sonnige 20 Grad haben
und können jeden Tropfen brauchen.
| |
|