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Motortuning Triumph Daytona - Prüfstandsläufe |
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Am Sonnabendmorgen habe ich die Daytona
auf den Hänger geladen und bin zu Honda Wellbrock gefahren. Auf dem Prüfstand
gab es dann gleich eine Überraschung. Bei der ersten Messung lag die Kurve
bei unglaublichen 75 PS. Die Ursache war schnell gefunden. Der rechte Zylinder
lief nicht mit. Als erstes habe ich die Zündkerze gewechselt.
Der
Krümmer blieb immer noch kalt. Was nun? Ich habe die Anschlüsse des
Powercommanders überprüft und konnte nichts finden. Dann habe ich den
Stecker der Einspritzung direkt, ohne den Umweg über den Powercommander, an
die Düse angeschlossen und der rechte Zylinder lief wieder. Obwohl es jetzt
nicht mehr möglich war, das Gemisch vernünftig einzustellen, haben wir
sie gemessen.
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Noch nicht so richtig
das, was wir wollten. |
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Wir hatten unten einen deutlichen Verlust, die Mitte war teilweise etwas besser
und obenrum sah es schon ganz brauchbar aus. Insgesamt verlief die Kurve zwar
ein bißchen harmonischer als vorher, aber mit einer guten
Gemischabstimmung sollte vor allem bei hohen Drehzahlen noch einiges zu holen
sein.
Nachdem ich wieder zurück in der Werkstatt war, habe ich
mich an das Problem mit dem Powercommander gemacht. Obwohl er ausdrücklich
für die Dreizylinder-Daytona vorgesehen war, hatte er doch vier Ausgänge.
Ich habe den Ausgang für den vierten Zylinder gegen den dritten getauscht
und es funktionierte tatsächlich. Jetzt ließen sich wieder alle
Zylinder abstimmen.
Weil ich aber mit der Kurve im unteren und mittleren Bereich nicht
wirklich zufrieden war, bin ich noch mal an die Steuerzeiten gegangen. Bernhards
Wunsch war mehr Leistung in der Mitte und die jetzige Einstellung war doch schon
eher auf eine Verbesserung im oberen Drehzahlbereich ausgelegt. Deshalb habe ich
den Einlassbeginn um 3° und den Auslaßschluß um 5° zurückgenommen.
Zusätzlich habe ich noch eine Öffnung an der Airbox angebracht, weil
mir die Querschnitte des Ram-Airs als zu klein erschienen. Und dann blieb da ja
auch noch die Einstellung mit dem wiederauferstandenen Powercommander. Mit etwas
Glück könnten wir durch diese Maßnahmen die erreichte
Spitzenleistung halten und die anderen Bereiche deutlich verbessern.
Soviel
zur Theorie. Die Stunde der Wahrheit schlägt auf dem Prüfstand. Also
wieder auf nach Lilienthal zu Wellbrock. Diesmal reagierte die Einspritzung auf
den Powercommander und nach ein bisschen Einstellen kam diese Kurve raus.
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Das sah schon besser
aus. Genau 130 PS bei 10.014 und 103,2 Nm bei 7287 Umdrehungen. Im
mittleren Bereich bis zu 8 Nm mehr. |
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Der Verlust bei niedrigen Drehzahlen war etwas geringer geworden, die Mitte
einiges besser und die Spitzenleistung war tatsächlich nicht gesunken.
Nur der Kinken bei 5200 war nicht schön. Da er bei verschiedenen
Messungen mal auftauchte und dann auch mal wieder nicht, könnte es gut
sein, daß der Reifen hier kurz etwas Grip auf der Rolle verloren hat. Im
Fahrbetrieb wird er sehr wahrscheinlich nicht zu spüren sein. Und
vielleicht bekommt Bernhard jetzt auch mal wieder Lust, die Daytona zu drehen.
Nachdem er die Kurve gesehen hatte und zufrieden war, haben wir sie
gewienert und das war´s dann erstmal. Nicht, daß ich inzwischen nicht
noch ein bis zwei neue Ideen gehabt hätte, aber irgendwann muß ja
auch mal gut sein.
Nun noch ein kleiner Nachtrag:
Die Leistung wurde am Hinterrad gemessen und auf EG-Norm an der
Kupplung umgerechnet. Nach DIN wären jeweils ca. 3-5 PS mehr rausgekommen.
Die Werksangabe bezieht sich auf die Kurbelwellenleistung, die ca. 2% über
der Kupplungsleistung liegt.
Der Drehzahlbegrenzer der Daytona setzt bei 10.800 ein. Weil die
Drehzahlmessernadel aber ab ca. 9000 anfing, fürchterlich zu pendeln, haben
wir den Motor sicherheitshalber nicht ganz ausgedreht. Auf den letzten 500
Umdrehungen wäre aber, zumindest mit der jetzigen Einstellung, nicht mehr
viel passiert. Nur die erste Einstellung hätte (mit einer korrekten
Gemischeinstellung) noch etwas mehr Spitzenleistung erreichen können, wenn
wir sie höher gedreht hätten.
Ich habe Bernhard angeboten, noch mal eine Abstimmung auf unserem Prüfstand
zu machen. Dabei würde ich die Steuerzeiten probeweise auf mehr Überschneidung
stellen, um zu sehen, ob sich die Mitte dadurch noch weiter verbessern läßt.
Und ich würde auch gerne überprüfen, ob der häßliche
Einbruch bei 5200 wieder auftritt. Wenn es soweit ist, sage ich Bescheid.
Ganz zum Schluß möchte ich mich noch beim Triumph
Spezialisten Jochen Krupski für den einen oder anderen Tip bedanken. Und
natürlich auch bei Bernhard, der mir seine Daytona anvertraut hat.
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