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Ergebnis Motortuning Triumph Thruxton 900 |
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Ich mußte dann doch bis zum Ende
des Jahres auf den Anruf warten. An einem kalten Novembertag bin ich nach
Krefeld gefahren, habe eine Besichtigung der heiligen LSL Hallen absolviert und
hatte die Thruxton endlich wieder. Sie war nicht mehr ganz die Alte. Dirk
Scheffer hatte ihr eine piekfeine 2in1 Krümmeranlage gebaut und LSL hatte
ein kurzes Leo Vince-Rohr draufgeschraubt. Richtig verwegen sah der Vorschalldämpfer
aus. Der war nötig geworden, weil der kleine Topf selbst mit dB-Eater
ziemlich laut war.
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Die Auspuffanlage. Was
aussieht wie ein etwas großgeratener Katalysator ist der Vorschalldämpfer |
 | Es
lief ähnlich wie bei den ersten Messungen. Offen lieferte die Anlage eine
pralle Kurve ab und erreichte 75 PS. Das Drehmoment stieg schon bei 3500 auf 80
Nm. Der Geräuschpegel ließ sich aber nur mit Gehörschutz
ertragen. Mit dB-Eater hatte sie immer noch einen sehr kernigen Sound, lag aber
bis 4500 Umdrehungen lediglich auf dem Niveau der Serie. Erst bei hohen
Drehzahlen erreichte sie die Werte der offenen Version.
Mein Ansatz für
das weitere Tuning war eine Erhöhung der Überschneidung und die
Abstimmung von Ansaugtrakt und Vergaser. Davon erhoffte ich mir eine
Verbesserung des Drehmomentverlaufs, ohne Spitzenleistung opfern zu müssen.
Als erstes habe ich die Steuerzeiten zurückgenommen und die Überschneidung
um 6 Grad vergrößert. Der Motor reagierte tatsächlich mit einer
verbesserten Kurve und das maximale Drehmoment stieg auf 84 Nm. In der leisen
Version hatten wir aber einen heftigen Drehmomentverlust. Ich habe daraufhin in
Krefeld angerufen und mir nochmal die 2in2 mit den Louis Tüten schicken
lassen. Die hatten bei der Eingangsmessung eine ordentliche Kurve abgeliefert
und einen halbwegs legalen Sound. Nachdem ich sie angebaut hatte, erreichten wir
in der Spitze zwar fast 80 PS, aber der Kurvenverlauf blieb trotz aller
Abstimmversuche eine hügelige Katastrophe. Das Problem waren sehr
wahrscheinlich die Steuerzeiten der scharfen Nockenwellen zusammen mit der
Auslegung der Auspuffanlage. Besonders im mittleren Drehzahlbereich kann es
schwierig werden, wenn der Dämpfer zuviel Gegendruck und ungünstige
Resonanzen erzeugt. Eine Möglichkeit, hier ein bißchen Abhilfe zu
schaffen, wäre eventuell die Einstellung der Nockenwellen auf weniger Überschneidung.
Dadurch könnte die Spitzenleistung sogar weiter steigen, aber wir hätten
noch weniger Leistung in der Mitte und eine schlechtere Kurve mit offenen Tüten.
Mit den vorhandenen Komponenten standen wir also vor dem Dilemma, daß wir
immer einen Kompromiss eingehen mußten, der entweder Drehmoment oder
Spitzenleistung kosten würde. Die Lösung wäre ein Absorptionsdämpfer,
der über soviel Volumen verfügt, daß er nicht allzu sehr
zugestopft werden müßte. An eine Thruxton gehört aber nunmal
ein klassisch konischer Dämpfer. Und hier lag die Wurzel des Übels.
Ein Dämpfer in zylindrischer Form wäre zwar ein übler Stilbruch,
aber sein Dämmvolumen ist ungefähr dreimal so groß wie das des
konischen Kollegen. Deswegen muß er nicht mit einem engen dB-Eater
eingebremst werden, um auf legale Geräuschwerte zu kommen.
In
meiner Not habe ich nochmal die Sharks angefordert. Auch Jackson kam wieder zu
Hilfe und brachte die TORs vorbei. Nun hatte ich reichlich Auspuffanlagen zur
Verfügung und habe mich einen Tag lang auf dem Prüfstand ausgetobt. Es
stellte sich schnell heraus, daß die TORs, wie schon die Louis-Tüten,
zu dieser Konfiguration absolut nicht passten. Mit der 2in1 lief es zwar um
einiges besser, aber ganz zufrieden war ich trotzdem nicht. Daraufhin habe ich
mich auf die Abstimmung der Sharks konzentriert und - es funktionierte. Gegenüber
der ersten Einstellung hatten wir eine deutlich verbesserte Mitte, ohne daß
die Spitzenleistung leiden mußte.
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Unten die Serienkurve.
Rot ist die erste Einstellung. Grün der jetzige Stand |
 | Eigentlich
war ich schon ganz zufrieden, wenn ich das mal so sagen darf. Ohne dB-Eater
zeigte der Motor aber nochmal richtig, was er konnte.
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Unten die Serie. Rot
die erste Einstellung. Grün der jetzige Stand |
 | Das
Ganze auch als Vergleich der Drehmomentkurven:
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Serie rot / mit Eater
grün / ohne Eater blau |
 | Damit
haben wir es gut sein lassen.
Wenn ich aber zum Schluß
nochmal ein bißchen rumträumen dürfte:
Ich würde ja gerne noch 39er Keihin Flachschieber draufstecken -
wenns nach mir ginge, mit offenen Trichtern. Und einen 910 Kubik Satz von
Wiseco. Das wären zwei Maßnahmen, die den Motor nochmal richtig vorwärtsbringen
würden. Das hätte zwar nicht die geringste Chance auf Gnade vor dem
Gesetz, aber ich schätze, daß da eine sehr füllige Kurve mit ca.
95 Nm und standfesten 90 PS rauskommen wird. Und dann vielleicht noch größere
Ventile und eine CDI, die ein paarhundert Umdrehungen mehr freigibt...
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