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Motortuning Yamaha XJR 1300 - Teil 2 |
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A tuner´s work is never done
Am Ende der Saison brachte Robert die XJR wieder vorbei. Kurzzeitig hatten
wir noch einmal mit dem Gedanken gespielt, offene Trichter auf die Vergaser zu
stecken, aus den schon erwähnten Gründen aber wieder Abstand davon
genommen.
Ich bin nochmal im Netz unterwegs gewesen, weil Robert in Erfahrung gebracht
hatte, daß es Möglichkeiten gibt, durch Manipulationen an der CDI zusätzliche
Leistung freizusetzen. Offensichtlich sind einige Modelle der XJR elektronisch
gedrosselt. Über die Baujahre hat sich aber die Art der Drosselung geändert.
Während es bei den älteren Modellen reicht, einen unbelegten Stecker
an Masse zu schließen, war die Geschichte an unserem Modell (RP10) etwas
komplizierter. Hier stieß ich aber auf die Firma MTC, die den sogenannten
Powerstick anbietet. Zumindest bei einer serienmäßigen XJR verbessert
sich durch den Einbau der obere Drehzahlbereich um bis zu 10 PS und ich wäre
schön blöd, wenn ich mir diese Möglichkeit durch die Lappen gehen
ließe. Also habe ich versucht, das Teil zu bestellen. Leider war nur eine
kleine Serie aufgelegt worden und sie waren nirgendwo mehr zu bekommen. Hilfe
fand ich im XJR-Forum. Pit war bereit, mir seinen Powerstick für einen
Versuch zur Verfügung zu stellen.
In der Zwischenzeit habe ich
mich weiter am Motor versucht. Zuerst waren nochmal die Steuerzeiten dran. Das
Verstellen der Auslaßnockenwelle um 4 Grad brachte schließlich in
der oberen Hälfte des Drehzahlbands bis zu 3 PS, ohne daß die untere
Hälfte schlechter wurde. Auch das Drehmoment stieg ein bißchen, so daß
wir bei 152 PS und 134 Nm landeten
Die Einlaßöffnung der Airbox hatte bisher gut funktioniert. Um
sie nicht voreilig zu zerstören, habe ich ein Provisorium aus einem Stück
Spanplatte gelasert und verschiedene Trichter getestet.
Am
besten lief der Motor mit einem 70 mm langen Trichter und 46 mm Durchlaß.
Damit verbesserte sich der gesamte Kurvenverlauf und wir kamen auf 135 Nm und
153 PS. Ein paar Tage später traf der Powerstick ein. Rein mit dem Ding und
wieder rauf auf den Prüfstand. Das Ergebnis waren keine 10 zusätzlichen
PS, konnte sich aber trotzdem sehen lassen. Auf dem Bildschirm erschienen 137 Nm
und 157 PS.
Das Ding funktionierte also tatsächlich. Mit einem
Voltmeter und einem Stroboskop habe ich den Effekt auf die Zündverstellung überprüft.
Der Powerstick wird zwischen den Drosselklappensensor und die CDI gesteckt. Während
das normale Ausgangssignal des Sensors von 0,37 Volt bei Standgas bis auf 4,7
Volt bei Vollast hochgeht, stieg es jetzt von 0,37 bis auf 1,8 Volt bei ca. 30%
Drosselklappenöffnung, um darüber auf gleichbleibende 0,57 abzufallen.
Beim Abblitzen der Zündung ging die Frühzündung ohne den Stick
oberhalb von 5500 Umdrehungen von 40 auf unter 30 Grad zurück. Mit dem
Stick gab es diese Veränderung nicht.
Da wir das Teil ja aber nun
an Pit zurückgeben mußten und Nachschub erstmal nicht in Sicht war,
habe ich es wieder ausgebaut, den Drosselklappensensor vom Vergaser gelöst
und auf permanente 0,57 Volt eingestellt. Bei der Leistungsmessung erreichten
wir wieder die gleichen Werte. Ich konnte mit der Frühzündung sogar um
5 Grad zurückgehen, ohne daß die Leistung sank. Das lag
wahrscheinlich daran, daß der getunte Motor wegen der hohen Verdichtung
und der guten Füllung weniger Frühzündung als ein Serienmotor benötigte.
Die Öltemperatur sank um einige Grad und der Motorlauf wurde schön
weich. Bei den anschließenden Testfahrten auf der Straße traten
allerdings Probleme auf. Offensichtlich hatte das Steuergerät doch noch
erkannt, daß es überlistet werden sollte und reagierte beleidigt mit
einer Fehlermeldung. Die Nadel des Drehzahlmessers blieb auf 3000 Umdrehungen
stehen und zeigte erst wieder normale Werte, nachdem ich die Zündung kurz
ausgeschaltet hatte. Dieses Spielchen wiederholte sich einige Male, so daß
ich entnervt aufgab.
Auf der Homepage von Micron-Systems fand sich schließlich die Lösung.
Ein komplettes Zündmodul namens Dyna 2000. Es besteht aus einer Grundplatte
mit Geber und Pickups, sowie einer CDI Einheit, die über zwei Drehschalter
sowohl die Einstellung der Drehzahlgrenze als auch die Wahl verschiedener Zündkurven
ermöglicht. Robert war einverstanden und ein paar Tage später hatten
wir es. Das Ganze machte einen hochwertigen, sauber verarbeiteten Eindruck und
der Einbau war recht schnell erledigt. Bei unserem Modell der XJR (die letzte
mit Vergaser) liefen allerdings sowohl das Fahrlicht, der Tacho und der
Drehzahlmesser als auch der Schalter des Seitenständers über die
Serien-CDI, so daß ich mich ein bißchen in die Schaltpläne
vertiefen und ein paar Strippen ziehen mußte, bevor alles wieder
ordnungsgemäß arbeitete.
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Die Grundplatte mit den Pickups und
im rechten Bild die CDI mit Schalter für die Zündkurven und den
Drehzahlbegrenzer |
 | Danach
habe ich mich auf dem Prüfstand ausgetobt. ...
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