Supermoto KTM LC4

Thomas KTM LC4 kam eines Tages in die Werkstatt, weil der Motor unangenehme Geräusche von sich gab.

Supermoto KTM LC4
Es ging also erstmal darum, den Motor zu zerlegen und die Ursache zu finden. Außerdem wollten wir ihm aber auch in einem Aufwasch gleich etwas mehr Leistung einpusten. Thomas brachte dafür eine Tuning-Nockenwelle und einen 40er Mikuni Flachschieber mit. Seit einiger Zeit hatte er schon einen Higashi-Auspuff angebaut, mit dem der Motor etwas besser lief als mit dem Serienteil. Ziel des Tunings war eine über den gesamten Drehzahlbereich verbesserte Leistungskurve. Bei der Spitzenleistung wollten wir um die 60-65 PS ankommen. Die Serienleistung ist mit 50 PS angegeben.

An der KTM haben sich schon viele Tuner versucht. Die meisten recht erfolgreich. Es galt also nicht unbedingt, Neuland zu betreten. Weil Thomas aber nicht nur ein großer, sondern auch ein netter Kerl ist und mir ab und zu schon mal einen Gefallen getan hatte, habe ich mich an den Motor gemacht. Natürlich hatte ich auch die heimliche Hoffnung, daß ich doch noch einzwei gute Einfälle haben würde, die ein paar Zusatz-PS oder eine besonders schöne Kurve bringen würden.
Da Motor geklappert hatte, haben wir keine Vorher-Messung gemacht, was aber auch nicht unbedingt nötig gewesen wäre, weil die Serien-KTM ja schon oft genug in Fachzeitschriften getestet wurde.

Beim Aufmachen des Motors wurde schnell klar, daß da vorher schon mal jemand dran war. Der Ventildeckel war ziemlich unprofessionell mit Dichtungsmasse eingesaut und zwei Schrauben waren vernudelt. Auf den Nockenwellen waren Laufspuren zu sehen und der Ventiltrieb machte zwar noch einen brauchbaren Eindruck, sah aber aus, als hätte er schon etwas mehr als die 15.000 Km, die auf dem Tacho standen, auf dem Buckel
KTM LC4 KTM LC4
Leichte, unbedenkliche Druckspuren auf den Einstellschrauben und ein Nockenwellenlager, dessen Außenring mitgedreht hat. Der Kolben war stark riefig und am Rand vom Öl überwaschen . Ähnlich mitgenommen die Zylinderlaufbahn.
Beim weiteren Zerlegen des Motors stellte sich dann raus, daß die Geräusche offensichtlich durch ein defektes Pleuellager entstanden waren. Auch der Kolben hatte deutliche Verschleißspuren und die Zylinderlaufbahn sah nicht viel besser aus. Das Pleuellager gaben wir zum Motoreninstandsetzer, der auch gleich die Kurbelwellenlager erneuerte. Der Rest des Motors machte einen ordentlichen Eindruck.

Das Zerlegen und Zusammenbauen des Motors gestaltete sich problemlos, weil der Motor recht schrauberfreundlich aufgebaut ist und das Werkstatthandbuch eins der Besten ist, die ich je in der Hand gehabt habe.

Das Tuning


Ich hatte einen LC4 Motor bisher noch nie gemacht, aber nach dem, was ich an Tuningberichten im Internet und in Zeitschriften gefunden habe, sollten mindestens 60 PS mit diesen Komponenten drin sein.
Legalität stand leistungsfördernd weit unten auf Thomas Wunschzettel.

Bei der ersten äußeren Begutachtung fand ich eine Airbox, die ich für etwas zu kleingeraten hielt. Der Finger im Ansaugkanal ertastete einige unnötige Kanten und auch der Trennsteg zwischen den beiden Ansaugkanälen sah verbesserungswürdig aus.

KTM - Motorradhersteller aus Österreich
KTM ist bekannt für seine kompromißlos sportlichen Motorrädern im Bereich Supermoto, Enduro, Motocross und Straßensport
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